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Der verflixte direkte Vergleich

„Wahrung des Turniercharakters“ oder schlichtweg „Wettbewerbsverzerrung“? Dass der Direktvergleich zweier Mannschaften und nicht die jeweilige Tordifferenz eines Teams über das Weiterkommen entscheidet, wird von Fußballfans und -fachleuten mit unterschiedlicher Begeisterung aufgenommen. Fakt ist: Bereits seit der EM 1996, mit Einführung der 3-Punkte-Regel und der Teilnahme von 16 statt vormals 8 Mannschaften, gilt ebenjene Reihenfolge. Konkret bedeutet dies für die Europameisterschaft 2008, dass bereits nach nur zwei Spieltagen die vier Gruppensieger feststanden, ebenso wie das Ausscheiden Griechenlands und der Schweiz. Deren Partie gegen das sicher qualifizierte Portugal verkam so zu einem friedlich-schiedlichen Abschiedsspiel der Schweizer von Köbi Kuhn und vom heimischem Publikum, in dem Portugals Trainer Scolari seine Stars für das Viertelfinale gegen Deutschland getrost schonen konnte. Auch die heutige Partie Griechenland – Spanien versinkt in der Bedeutungslosigkeit: Spanien ist der erste Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen, die Hellenen fahren, unabhängig vom Ausgang des Spiels, heim. Würde die Tordifferenz höher bewertet als der Direktvergleich, hätten nach dem zweiten Spieltag lediglich die Niederlande als Gruppensieger festgestanden. Die Spannung in den anderen drei Gruppen wäre bis Ende des letzten Vorrundenspiels erhalten geblieben. Sowohl Schweden als auch Russland hätten dann noch Chancen auf Platz eins in Gruppe D. Vielleicht ist es Zeit für die Uefa, über eine Regeländerung nachzudenken? DS

Kein Punkt, kein Tor: Diese Negativbilanz will König Otto umbedingt aufpolieren. Seitaridis, Torosidis und Gekas fallen aus; ob Aragonés eine B-Elf aufstellt, bleibt bis Anpfiff offen.Griechenland: Nikopolidis – Vintra, Dellas, Kyrgiakos, Spiropoulus – Tziolis, Basinas, Katouranis – Salpingidis, Charisteas, Amanatidis Spanien: Reina – Arbeloa, Albiol, Juanito, Navarro – Sergio Garcia, de la Red, Xabi Alonso, Fabregas, Cazorla – Güiza Anstoß: heute, 20:45 Uhr, EinsFestival

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