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hamburg heute„Wie funktioniert Kapitalismus?“

Bitteres Vergnügen: Politisches Kabarett mit Trampert und Ebermann im Deutschlandfunk

taz: Herr Link, warum machen Sie eine ganze Sendung über das Traumpaar der linken Kabarettszene Trampert und Ebermann?

… weil sie die richtigen Fragen stellen: Wie funktioniert Kapitalismus? Was macht er aus den Menschen? Und warum ist alles in Deutschland noch viel schlimmer?

Erwartet die Hörer eher eine satirische Lesung oder politisches Kabarett?

Beides. Man erfährt zum Beispiel viel Aufklärerisches über die hamburgische Praxis von Sammelabschiebungen. Lachen kann man dabei oder darüber allerdings nicht, aber klüger werden und einen gerechten Zorn auf den Senat entwickeln. Man erfährt im Übrigen auch etwas über Streitfälle in der Auslegung des Golf-Regelwerks – das ist schon sehr zum Lachen.

Wie haben Sie den teils schweren Stoff des Kabarettduos für eine Radiosendung hörbar gemacht?

Man muss ihre monothematischen Texte, die teilweise über 25 Minuten lang sind, für eine Radio-Dramaturgie leider radikal kürzen und als kommentierte Häppchen servieren. Der Hörer soll bis ans Ende der Sendung auf Empfang bleiben.

Wie ist es um das politische Kabarett bestellt?

Leider sind auch auf dem Gebiet des politischen Kabaretts diejenigen im Kommen, die die Frage ernst nehmen, ob Frank Walter Steinmeier neuer Kanzlerkandidat der SPD wird. Grundsätzliche Gesellschaftskritik mit kabarettistischen Mitteln ist minoritär geworden. INTERVIEW: WAC

Deutschlandfunk, 21.05 bis 22 Uhr

Fotohinweis:RAINER LINK, 56, ist Autor und Journalist.

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