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unterm strich

K-Swift ist tot. Die Frau, die eigentlich Khia Edgerton hieß und dafür sorgte, dass die amerikanische Ostküstenmetropole Baltimore auf der Landkarte des Pops auftauchte, wurde vergangenen Montag leblos in ihrem Swimmingpool gefunden. Die Polizei vermutet, dass Frau Edgerton nach einer Party ertrunken ist. Die Ermittlungen dauern aber an. K-Swift wurde nur 29 Jahre alt. „Baltimore Club“ nennt man den schmucklosen, mit nackten elektronischen Beats und rasendem Gesang angereicherten Dancefloorsound, der seit Ende der Achtziger von den Clubs aus Baltimore über die die ganze Welt geschwappt ist. DJ K-Swift, die diesen Sound mitbegründete, hat Ende der Neunzigerjahre als Radio-DJ für den lokalen Sender 92 Q angefangen und mit einer eigenen Radiosendung zahlreiche Fans in und außerhalb ihrer Heimatstadt gewonnen. Seit Mitte der Neunziger nahm sie auch CDs auf und produzierte eigene Dance-Mixe oder remixte solche anderer Künstler. Im Herbst sollte sie erstmals nach Europa reisen und in verschiedenen Clubs Platten auflegen.

Regisseur Detlev Buck hat für einen Film zur Fußball-Europameisterschaft das Internet entdeckt. Heute stellt Buck in Berlin „23 Tage“ vor, ein kollektives Tagebuch zur EM, das er mit Hilfe der Internet-Videobörse Youtube zusammengestellt hat. Für den „ersten EM-Film von Fans für Fans“ gestaltete der Regisseur aus 82 Stunden Material einen Kinofilm von einer knappen Stunde. Bei der Premiere des Benefizprojekts am Potsdamer Platz gibt es eine öffentliche Vorstellung für die Fans. Um 20 Uhr ist Bucks EM-Tagebuch auf der Großbildleinwand im Sony Center zu sehen. Deutschlandweiter Kinostart ist am 31. Juli.

Der Regisseur Christoph Schlingensief, der Anfang des Jahres verkündet hatte, sich künftig auf die bildende Kunst konzentrieren zu wollen, hat nun seine Theaterarbeit wiederaufgenommen. Er bereitet für die Triennale in Duisburg die Produktion „Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir“ vor. Premiere ist bereits am 21. September. Zuletzt hatte Schlingensief „Szenen aus dem Leben der heiligen Johanna“ von Walter Braunfels an der Deutschen Oper in Berlin inszeniert.

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