unterm strich:
Das Deutsche Historische Museum (DHM) präsentiert ab sofort alle verfügbaren Informationen über Adolf Hitlers „Linzer Sammlung“ im Internet. Der Diktator sammelte Bilder systematisch „wie Käfer“, sagte der Berliner Historiker Hanns Christian Löhr der Nachrichtenagentur ddp. Der Diktator mochte ländliche Szenen und Idyllen und setzte auch als Sammler gemäß seiner nationalsozialistischen Ideologie vermeintlich Bodenständiges gegen die „Dekadenz“ städtischer sozialkritischer, realistischer Malerei. Seine Sammlung wurde zwischen 1939 und 1945 zum Teil aus in Deutschland und den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten geraubten oder von der Gestapo beschlagnahmten Kunstwerken zusammengestellt. Die Datenbank ist unter der Adresse www.dhm.de/datenbank/linzdb zugänglich. Sie enthält 4.731 Werke, neben Gemälden finden sich Tapisserien, Skulpturen, Möbel und Porzellan. Das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) verspricht sich von der öffentlichen Datenbank neue Anstöße für die Herkunftsforschung, die zur Rückgabe von Werken bislang ungeklärter Provenienz führen könnten. Angelika Enderlein, Provenienzforscherin im BADV, sieht ihre Arbeit durch Kunsthändler erschwert, die „angeblich seltsamerweise“, wie sie ironisch betont, „nicht mehr über Akten aus dieser Zeit verfügen“.
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