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hamburg heute„Weg zu kommunizieren“

Oori Shalev liebt experimentelle Musik. Heute spielt er auf Blumentöpfen in Altona

taz: Herr Shalev, im letzten Jahr haben Sie mit Bäumen musiziert. Was passiert heute auf der Bühne?

Oori Shalev: Bei meinem Soloprogramm „Gamla Tarang“ arbeite ich ohne Bäume oder Pflanzen, auch wenn der Untertitel „ein Soloprogramm für Blumentöpfe und Elektronik“ etwas anderes vermuten lässt. Ich werde auf Tongefäßen, eben handelsüblichen Blumentöpfen spielen.

Unterscheiden sich die Töpfe im Klang?

Ich habe mehrere Stunden im Baumarkt gesessen und die Töpfe mit dem schönsten Sound ausgesucht – ganz simpel.

Welches Kriterium haben Sie angewendet?

Ich bin eigentlich Schlagzeuger und habe einen meditativen Sound gesucht – etwas Harmonisierendes. Ich spiele die Blumentöpfe rhythmisch, wiederholend oder lasse sie wild durcheinander laufen. Dazu benutze ich eine „Loop Machine“, die die Töne aufzeichnet und abspielt.

Und dazu improvisieren Sie?

Ja, jede Show ist anders. Ich spiele mit verschiedenen traditionellen Trommeln, allerdings auf ganz untraditionelle Weise. Für mich ist das der natürlichste Weg zu kommunizieren. Mal spiele ich aggressiver, dann mit Jazz-Einflüssen oder asiatisch.

Wie sind Sie auf den Sound gekommen?

Ich habe lange in Indien und Asien gelebt. Die Gamelan-Musik stammt aus Indonesien. Mein Programmtitel „Gamla Tarang“ bedeutet nichts anderes, als das Spielen auf Tongefäßen. JKÖ

Blinzelbar, Gr. Bergstraße 156, 21 Uhr

OORI SHALEV, 28, ist Percussion-Künstler.

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