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verpasst?Thekenthesen

„Abenteuer Forschung“, Mi., 22.15 Uhr, ZDF

Er sei der „klassische Kneipen-beim-Bier-Physik-Erklärer“, sagt Harald Lesch. Weil er früher, als Astrophysikstudent, ständig im Wirtshaus das Weltall erklären musste: Lesch dozierte, packend und präzise, mit Händen und Füßen – und, zack!, wussten die Thekensitzer über schwarze Löcher oder transneptunische Objekte Bescheid. Bei BR-alpha bestritt Lesch, mittlerweile Professor in München, ganze Sendungen so: redend, meistens allein und ohne, dass einem als Zuschauer dabei langweilig geworden wäre.

Das ZDF berief den 48-Jährigen deshalb Anfang des Jahres zum Nachfolger von Joachim Bublath, dessen Wissenschaftssendung „Abenteuer Forschung“ Lesch am Mittwoch übernahm. Nur – so fesselnd erklärt, wie man es kennt, hat der Physiker in seiner ersten Sendung bedauerlicherweise wenig. Wie auch? Kamen ja ständig Einspielfilmchen, die zwar ganz hübsch animiert waren, die Lesch aber nicht mal sprechen durfte.

Da fragt man sich, weshalb das ZDF dem Prof sogar eine dynamisch geschwungene Kulisse gezimmert hat, in Anlehnung an seinen gestikulierenden Redestil. Um ihn dann hauptsächlich Moderationstexte aufsagen zu lassen? Vielleicht sollte man einfach rausfinden, in welcher Mainzer Kneipe Lesch nach der Aufzeichnung sitzt – und mit ihm ein Bier trinken. ROS

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