Finanz-News:
Für Verluste bei den Finanzdepots sorgt die Finanzkrise. Nur wenige Vermögensverwalter haben laut einer Untersuchung der Zeitschrift Capital in der Finanzmarktkrise Gewinne für ihre Kunden erwirtschaftet. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Kundendepots im untersuchten Zeitraum von Mitte 2007 bis Mitte 2008 im Mittel um 4,8 Prozent an Wert verloren haben. Allein die drei bestplatzierten Finanzmanager konnten einen Zuwachs erzielen. Für die Untersuchung wurden 130 Kundendepots bei 80 Finanzmanagern aus Deutschland, der Schweiz und den USA ausgewertet.
Dachfonds führen die Absatzliste der letzten sechs Monate an. Nach Angaben des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) können Fonds, die nicht direkt in Aktien oder Wertpapiere investieren, in Deutschland einen Zufluss von 6,7 Milliarden Euro verbuchen. Es folgen Mischfonds mit 5,2 Milliarden Euro, Offene Immobilienfonds mit 4,1 Milliarden Euro sowie Geldmarktfonds mit jeweils 2,2 Milliarden Euro. Aktienfonds verbuchten im ersten Halbjahr unter dem Strich einen Abfluss von 1,1 Milliarden Euro. Aus Rentenfonds wurden netto 1,3 Milliarden Euro abgezogen.
Geprellt hat ein Saarländer 130 Anleger um bis zu 50 Millionen Euro. Laut Auskunft des Landeskriminalamtes in Saarbrücken hat der 61-Jährige zusammen mit zahlreichen Helfern Aktien angeboten, die bislang an keiner Börse notiert oder gehandelt worden seien. Dabei wurden Kapitalanlagen mit Dividenden zwischen 8,5 und 17 Prozent versprochen. Insgesamt habe der Mann durch ein kompliziertes Firmengeflecht rund 50 Millionen Euro eingesammelt, von denen aber lediglich zehn Millionen in Immobilien investiert worden seien. Bislang sind mehr als 130 geschädigte Anleger aus Belgien, Frankreich, Luxemburg, der Schweiz, der Türkei und Deutschland bekannt.
Neu in den internationalen ethisch-ökologischen Natur-Aktien-Index (NAI) aufgenommen wurde das deutsche Solarunternehmen Solar Millennium AG zum 1.9.2008. Das gab der NAI-Ausschuss, der für die Zusammensetzung des Index zuständig ist, bekannt. Die Solar Millennium AG ist führend in der Technologie- und Projektentwicklung von solarthermischen Kraftwerken und erfüllt damit die konsequenten Auswahlkriterien des NAI als Maßstab für ökologische Geldanlagen. Sie ersetzt das niederländische Unternehmen Grontmij.
Bei der Teilprivatisierung der Deutschen Bahn verlangt die Verkehrsgewerkschaft GDBA hohe Hürden für Investoren. Geldgeber, die als arbeitnehmer- und gewerkschaftsfeindlich gelten, seien auszuschließen, forderte die Gewerkschaft am Freitag in Frankfurt. Auch müssten Investoren, die unter einem maßgeblichen Einfluss von Regierungen stehen, besonders mit Blick auf das Demokratie- und Rechtsstaatsverständnis des jeweiligen Landes überprüft werden. Die Güter- und Personenverkehrstochter DB Mobility Logistics soll Ende Ende Oktober oder Anfang November an die Börse.
Die Zurückhaltung der Anleger macht Wertpapierabwickler Clearstream zu schaffen. Wie die Deutsche-Börse-Tochter mitteilte, seien im August 34 Prozent weniger internationale Transaktionen abgewickelt worden als noch im Vorjahresmonat. Auf dem deutschen Markt verzeichnete das für die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren sowie die Abwicklung von Wertpapiergeschäften zuständige Unternehmen ein Minus von ebenfalls 34 Prozent auf 5,65 Millionen Transaktionen. Vor allem private Investoren hätten sich weiter zurückgehalten.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen