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Föderation Sri Lanka

Schneller als erwartet haben sich die Regierung von Sri Lanka und die LTTE, die Befreiungstiger von Tamil Eelam, vor einem Monat auf ein Ende des Konflikts geeinigt, der das einstige Urlaubsparadies an den Rand des Ruins getrieben hat. Gestern gingen die daran anschließenden detaillierten Friedensverhandlungen in die vierte Runde. Die Befreiungstiger von Tamil Eelam verlangen einen Teilabzug der Regierungstruppen von der Halbinsel Jaffna im Norden des Landes. Die Regierung will dem nur zustimmen, wenn die Rebellen ebenfalls abrüsten. Der Bürgerkrieg begann in den frühen Achtzigerjahren, als die buddhistischen Singhalesen versuchten, ihre Kultur, Sprache und Religion im gesamten Land durchzusetzen. Sie stellen 76 Prozent der Bevölkerung. Die marginalisierten hinduistischen Tamilen radikalisierten sich und forderten einen eigenen Staat im Norden. Mindestens 70.000 Menschen – überwiegend tamilische Zivilisten – kamen um; zeitweilig waren über eine Million auf der Flucht. Der Kompromiss sieht die Erhaltung der staatlichen Einheit in einer Föderation vor. Die LTTE übernimmt im Norden die Verwaltung. Vorbild für das neue Staatswesen ist die Schweiz. K. L.

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