: kommt auch joschka zur demo?
Die zwei Körper des Außenministers
Mit seinem Votum rufen die Grünen zur bundesweiten Irakdemonstration in Berlin, doch um den Verbleib Joschka Fischers am 15. Februar ranken sich mehr Fragen als Auskünfte. Der Sprecher des Auswärtigen Amts teilt mit, er sei nun mal nur für den Minister als Minister verantwortlich: „An welchen Veranstaltungen er außerhalb seiner Amtsgeschäfte teilnimmt, entzieht sich meiner Kenntnis.“ Damit hat der geübte Diplomat zugleich klar gemacht: Wenn der Minister kommt, dann nicht als Minister. Der regiert schließlich – egal, wer demonstriert. Bleibt die Frage: Wer regiert, wenn der demonstriert? Der Kanzler zumindest protestiert nicht, wenn der Vizekanzler demonstriert. Sagt Regierungssprecher Thomas Steg. Damit der einstige Straßenkämpfer es auf der Straße nicht zu wild treibt, warnt Steg freilich: „Es entspricht einer guten Praxis in der Vergangenheit, sich bei öffentlichen Manifestationen erkennbar zurückzuhalten.“ Damit sich kein falscher Eindruck manifestiert? Grundsätzlich habe der Kanzler jedenfalls nichts gegen Demos, so sein Sprecher: „Sich für den Frieden einzusetzen, ist das edelste Motiv überhaupt.“ PAT/FOTO: AP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen