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Sportstadt ohne Sport

Hamburg verzichtet wegen Kostengründen auf die Universiade. Kritik kommt aus Sport und Wirtschaft

Hamburg verzichtet auf die Bewerbung für die Universiade 2015. Diese Entscheidung hat das Bewerbungskomitee am Mittwoch in der Hansestadt bekannt gegeben. Als Grund wurden fehlende finanzielle Mittel genannt. Die Gesamtkosten für die Weltsportspiele der Studenten werden auf rund 120 Millionen Euro geschätzt. Der Bund wollte sich daran allerdings nur mit 25 statt der erhofften mindestes 50 Millionen Euro beteiligen.

„Es war immer das Ziel des Senats, die finanzielle Belastung in einem vertretbaren Rahmen zu halten“, sagte Sportsenatorin Karin von Welck. Der Senat erkenne zwar an, dass der Bund mit seiner Finanzzusage einen wichtigen Beitrag für die geplante Bewerbung geleistet habe, „das verbleibende Kostenrisiko“ sei aber zu groß gewesen.

Der Verzicht rief Kritik aus Wirtschaft und Sport hervor. Hans-Jörg Schmidt-Trenz, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, monierte, dass die Ablehnung der Bundesregierung „im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis für eine der größten Industrienationen“ sei. Man vergebe damit die Chance, „Deutschland in Verbindung mit dem Sport als attraktiven Wissensstandort für die Eliten aus der ganzen Welt zu empfehlen“.

Enttäuscht zeigte sich auch Nico Sperle, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (ADH). „Hamburg hätte eine sehr gute Chance gehabt, Austragungsort zu werden“, sagte er. „Wir bedauern sehr, dass die vielfältigen Potenziale dieser Multisportveranstaltung nicht umfassend erkannt und gewürdigt wurden.“

Trotz der Entscheidung hält von Welck aber weiter am Konzept der „Sportstadt Hamburg“ fest. Schmidt-Trenz indes gab zu: „Die Sponsoren aus der Wirtschaft sind enttäuscht. Der Senat wird nun alle Kraft aufbieten müssen, neue Ziele zu verfolgen, die unserem Standort sportlich ein nationales und weltweites Profil verleihen.“ DPA

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