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hamburger szeneDas Paketfresserchen

An sich bin ich nicht der Typ, der an das Verschwinden von Päckchen glaubt. So arg denkend bin ich nicht, und bisher ist auch immer alles angekommen. Bis auf – nun ja, jenes telefonisch angekündigte Päckchen von Großtante Eila, das partout nicht auftauchen wollte.

Zugegeben, ich bin nicht immer zuhause, und wir sind sechs, sieben Parteien im Haus. Aber trotzdem: Kann es sein, dass der Typ aus dem zweiten Stock plötzlich denkt, er hieße Petra Schellen? Und das Teil also an sich nimmt? Nein, wahrscheinlicher, dass jemand es vorsorglich entfernte, um es vor den anderen zu schützen. Andererseits: Warum hortet er es dann zwei Wochen, ohne sich zu rühren?

Langsam bohrte sich die Zecke des Misstrauens in meine Haut; lauernd musterte ich die Mitbewohner. Argwöhnisch führte ich Statistiken über meine Post: Warum kam erst zehn Tage gar nichts – und dann gleich sieben Briefe? Sammelte da etwa jemand? Wie lange würde er Großformatiges horten? Oder hatte er mein Päckchen stillschweigend beim Elektroladen hinterlegt? Nein, dort war es nicht.

Die Lösung fand ich Wochen später, als ich aus dem Fenster sah: Ein Paketbote kam des Wegs, das Wägelchen voll geladen. Er näherte sich unserer Haustür. Stoppte, klingelte aber nicht. Stattdessen kniete er sich aufs Trottoir, zückte mehrere Abhol-Kärtchen und schrieb. Zeichnete. Notierte. Dann steckte er sie ein und ging samt Paketen. Die bringt er jetzt wohl dem Weihnachtsmann. PETRA SCHELLEN

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