alle für den frieden (6): Die Nazis unter den Tauben
„oneworld-terror“-Transparente
91 Prozent der Deutschen sind gegen einen neuen Krieg am Golf. Die ganze Nation eine Friedensbewegung? Die taz stellt täglich vor, wer sich so rührt.
Er fordert die „Selbstbefreiung der Deutschen“, war Ende der 80er-Jahre Bundestagsabgeordneter der Grünen, leitete ein „Friedenskomitee 2000“ und ist schon lange bei der extremen Rechten zu Hause: Alfred Mechtersheimer, selbst ernannter Friedensforscher, will am Samstag auch mitdemonstrieren. „Von links bis rechts friedlich gegen den Krieg“ ist der Slogan, mit dem er die extreme Rechte in die Friedensbewegung einschleusen will. Und Antiamerikanismus als Köder für die Linke auswirft.
Ungebeten zur Demo angekündigt haben sich neben DVU und NPD auch die militanten Freien Kameradschaften. Deren Sprüche sind oft erst beim zweiten Lesen als rechtsextrem zu erkennen. Wo von „zionistischem oneworld-Terror“ oder „nationalem Widerstand“ die Rede ist, sollte nicht nur genauer hingeguckt werden, sagt Attac. Transparente mit antisemitischen und rassistischen Slogans würden am Samstag schlichtweg entfernt. Die extreme Rechte habe auf der Demonstration nichts verloren. Zumindest die Ordner von Attac würden darauf achten.
Ein Vorsatz, der in den letzten Wochen etwa in Halle keineswegs umgesetzt wurde. Da marschierten 25 Neonazis unter Polizeischutz am Ende einer Friedensdemo mit. Damit es in Berlin so weit nicht kommt, sei daran erinnert: Springerstiefel und Glatze sind keineswegs mehr das Erkennungszeichen aller Neonazis. (www.apabiz.de)
Morgen: Eine Amerikanerin gegen Rumsfeld – in Berlin
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