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was macht eigentlich ... … die FDP Tiergarten?

Jünger ehren

Die Stärke Berlins, so steht es zumindest in den Feuilletons, lautet: Je ärmer die Stadt, desto größer die Fantasie. Dabei entstehen neue Untergrundbewegungen, neue Kunst, neue politische Paradigmen, neue Formen der Partizipation, neue Ökonomien. So gesehen wird Berlin, was Fans aus aller Herren Länder gerne bestätigen, goldenen Zeiten entgegengehen. Ausgerechnet die FDP in Tiergarten will nun den Gegenbeweis antreten. Sie will, dass in Moabit eine Gedenktafel für Ernst Jünger angebracht wird.

Straßenumbenennungs- und Gedenktafelanbringungsforderungen – so viel wissen Berlinkundige – werden immer dann erhoben, wenn den Parteien, vor allem jenen auf Bezirksebene, nichts einfällt. Das aber dürfte nach dem derzeitigem Geld-Fantasie-Emotions-Quotienten der Stadt nicht der Fall sein. Es muss für die FDP in Tiergarten also andere Gründe geben, warum sie den Schriftsteller sowie Kohl- und Mitterrand-Freund Jünger, der von 1931 bis 1932 ein paar Monate in der Dortmunder Straße 13 in Moabit wohnte, mit einer eigens an die dortige Fassade angebrachten Gedenktafel ehren will. Nur welche?

Die Antwort ist einfach: Die FDP – nach Westerwelle die Partei der besser Verdienenden – ist bisher nicht auf dem Berliner Armutslevel angekommen. Bei ihr ist pekuniär alles wie gehabt. Der Fantasiefreisetzungseffekt ist deshalb noch nicht eingetreten. Ob da noch was nachkommt, ist offen. WS FOTO: AP

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