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Klassisch modern

Morgen findet an der Hochschule für Musik und Theater das erste Fest zum 80. Geburtstag György Ligetis statt

Bei Jubiläen heißt es schnell sein. Allzumal wenn der zu Ehrende zumindest zeitweise in Hamburg lebt. Möglichst als Erster muss man dem Geburtstagskind gratulieren. Vorbildlich verhält sich da die Hamburger Hochschule für Musik und Theater: Obwohl der 80. Geburtstag von György Ligeti erst am 28. Mai ansteht, veranstaltet sie vorsichtshalber bereits morgen die erste Festveranstaltung für den Komponisten und emeritierten Professor. Doch niemand soll sie dafür schelten, denn Ligeti sollte am besten das ganze Jahr über täglich gefeiert werden.

Nicht zuletzt die lange Ligeti-Nacht beim Musikfest 2000 machte deutlich, wie fantastisch die schöpferischen Taten des gebürtigen Siebenbürgeners mit jüdisch-ungarischen Eltern tatsächlich sind. Und die Aufführung des sphärischen Lux Aeterna für 16-köpfigen Chor vergangenes Jahr zeigte, dass es sich dabei um ein Meisterwerk der klassischen Moderne handelt.

Notgedrungen wird das Programm morgen etwas kleiner ausfallen, wenn auch nicht weniger interessant. Immerhin wird das Poème symphonique für 100 Metronome zur Aufführung kommen, basierend auf einer Idee, die sich laut Ligeti verbindet „mit Phantasien eines klingenden Labyrinths und mit den in der Unendlichkeit sich verlierenden Bildern, die entstehen, wenn man sich in zwei gegenüber aufgestellten Spiegeln betrachtet“. Dazu erklingen einige Études pour piano, gespielt von Volker Banfield. Ergänzend hält der Ligetiforscher Constantin Floros den Festvortrag und Ligetischüler Manfred Stahnke lädt ein zu einem Roundtablegespräch zum Thema „Ligeti und Hamburg“. Eine gute Eröffnung für das Ligeti-Jahr Eberhard Spohd

morgen, 20 Uhr, Forum der Hochschule für Musik und Theater, Eintritt frei

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