: Der Klang der Stille
Das Ensemble Unitedberlin probt im Konzerthaus die musikalische Polschmelze zwischen den Extremen
Musik verbindet. Zum Beispiel eine Stadt, die zwischen politischen Ideologien zerrissen wurde. Wie Berlin. Und Menschen, die aus unterschiedlichen Welten kommen. Musik überwindet Grenzen. Und manchmal macht sie das, was mit Worten schwer zu fassen ist, spürbar. Worte wie Wahrheit, Universum, Jenseits. „Distanzen“ nennt sich die im vergangenen Jahr gestartete Konzertreihe des Ensembles Unitedberlin, das sich diesmal die Vertonung des Gefühls der Abwesenheit vorgenommen hat. Am heutigen Mittwoch werden die 17 Musiker aus Ost und West den dritten und letzten Teil der Reihe im Konzerthaus Berlin vorstellen. Es soll dabei um Gegensätze gehen. In den Kompositionen von Friederich Goldmann, Salvatore Sciarrino und Sebastian Stier geht es um Klang und Stille, Licht und Dunkelheit, um Stillstand und Bewegung. Charlotte Seithers und Toshio Hosokawas Stücke stellen das Verbindende zwischen diesen Extremen in den Vordergrund – die Pole bedingen einander, brauchen den Anderen, um von Bedeutung zu sein. Banal gesagt: Ohne Licht kein Dunkel. Die Verschmelzung der Extreme bleibt wohl ein Unterfangen, an dem sich schon mancher Philosoph die Finger verbrannt hat. Man darf gespannt sein: Was der Verstand nicht schafft – Musik verbindet es. DE
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