Die Sportstadt Hamburg: Doch eher eine Spottstadt
Inzwischen nimmt es skurrile Züge an. Das Bemühen Hamburgs, sich so was Ähnliches wie ein sportliches Image zu verpassen, wirkt nur noch lächerlich. Und mit jedem verzweifelten Klimmzug nimmt der Spott zu.
KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT
Es war nicht Hamburgs Schuld, dass die Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2012 vor fünf Jahren in den Sand gesetzt wurde. Obwohl der Stadt der Pfeffersäcke anzumerken war, dass es ihr mehr um Standortpolitik ging als um den olympischen Geist. Dennoch war es sinnvoll, diesen Ambitionen mit internationalen Sportveranstaltungen den Boden zu bereiten.
Dieses Argument aber ist hinfällig, Olympia an der Elbe wird es in den kommenden drei Jahrzehnten nicht geben. Folgerichtig wurde die Universiade verdaddelt, Profiradler bei den Cyclassics will niemand mehr sehen, Tennis am Rothenbaum gerinnt zur Erinnerung an gute alte Zeiten, sämtliche Hamburger Profisportvereine kaufen sich lieber ihre Teams zusammen als Nachwuchs vorbildlich auszubilden, gerade mal 21 Olympioniken aus der zweitgrößten deutschen Metropole im August in Peking – es ist erbärmlich wenig, was diese Stadt zu bieten hat an Spitzen- und an Breitensport.
Aber wenigstens mit der Schwimm-WM kann Hamburg nicht baden gehen. Es gibt ja in der ganzen Stadt nicht mal eine geeignete Schwimmhalle.
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