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Von Vorsorge zu Vorsorge

Krise abgewendet: Dank einer Lotto-Million kann das Bremer Theater seine Tarifsteigerungen bezahlen

Die Frage, wie Theaterleitung und Kulturessort mit Tarifsteigerungen umgehen wollen, wurde in den vergangenen Monaten oft gestellt – schließlich handelt es sich um die klassische finanzielle Zeitbombe aller Stadttheater. Intendant Hans-Joachim Frey und Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz verwiesen dann stets auf den von ihnen geführten „neuen konstruktiven Dialog hinter den Kulissen“, durch den man beizeiten Regelungen finden werde.

Nun ist es allerdings vor allem die Auflösung eines Rücklagentopfes der Toto und Lotto-Gesellschaft, die eine aktuelle Liquiditätskrise am Goetheplatz abwendet. Seit Ende April ist der bundesweite Ver.di-Tarifabschluss bekannt, dem sich kurz darauf auch die Bühnengewerkschaften anschlossen: Fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt. Damit ergab sich eine Lücke von drei Prozent zu den „auf Grund von Erfahrungswerten“ im Theaterhaushalt eingestellten Mittel – man hatte auf Grund der in der Vergangenheit stets mageren Tarifabschlüsse mit lediglich zwei Prozent Steigerung gerechnet. Für das Haus entstand damit ein Minus von insgesamt 1,2 Millionen Euro bis zum Ende der Spielzeit 2008/09.

Nun wird eine Lotto-Rücklagentopf nicht in regelmäßigen Abständen aufgelöst – wie also will das Ressort mit künftigen Tarifrisiken umgehen? Emigholz macht sich, „vorbehaltlich des Votums des Haushaltsgesetzgebers“, dafür stark, dass die entsprechende „Vorsorge“ in die künftigen Haushalte ab 2010 eingestellt wird – sprich: Dass die eventuellen Mehrbelastungen nicht auf Kosten des Theaters gehen. Dessen Mitarbeiter, betont Emigholz, hätten ihren „Eigensanierungsbeitrag“ bereits in Gestalt des bis 2012 gültigen Notlagentarifvertrags geleistet. HB

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