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Bomben für Menschenrechte

betr.: „Was geschieht nach einem Einmarsch der USA im Irak, Mr. Roth“, taz vom 4. 3. 03

Ich finde die Argumentation Herrn Roths sehr gefährlich und hatte mir von dem Direktor von Human Rights Watch eine durchdachtere Meinung erhofft. Das Engagement für Menschenrechte ist nicht mit Kriegsbefürwortung vereinbar. Ein Krieg ist nie gut, ganz gleich, wie präzis die Waffen sind (ebenso wie Bomben nie intelligent sein können, sondern immer nur entsetzlich dumm!). Und der in Vorbereitung befindliche Krieg wird nie völkerrechtskonform sein, auch nicht, wenn die USA die anderen Staaten zur Zustimmung oder Enthaltung im UN-Sicherheitsrat bewegen können. Er wird es erst recht nicht dadurch, dass die kriegführenden Länder Präzisionswaffen statt Streubomben einsetzen.

Aber natürlich gibt es für Herrn Roth Anlass zu Optimismus, denn so wie er sich „einer formalen Amnestie widersetzen“ würde, „weil natürlich die Opfer Saddams Gerechtigkeit sehen wollen“, würde wahrscheinlich auch ein Krieg gegen ein „böses“ Land seine alttestamentarisch anmutende Rachgier befriedigen.

NIKOLAS BÖHM, Tübingen

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