: 600 morde
Gräfin Elisabeth Báthory
Eine, die an mythisch überlieferter Grausamkeit leicht mit Graf Dracula mithalten könnte, war die ungarische Gräfin Elisabeth Báthory (1560–1614). Im Unterschied zum Grafen stehen ihre tatsächlichen Untaten dem Mythos in nichts nach: 1590 glaubt Elisabeth Báthory im Blut von Jungfrauen den Quell ewiger Schönheit gefunden zu haben. Kurzerhand lässt sie ein Dienstmädchen töten und badet in ihrem Blut. So sollen der Sage nach über 600 Mädchen für die Schönheit der Gräfin gestorben sein. Die wirkliche Geschichte ist nicht ganz so pathetisch, aber mindestens ebenso grausam. Ihre Opfer rekrutierte sie unter ihren Bediensteten und Adelstöchtern, die sie zu Tode folterte. Die Gräfin schnitt den Mädchen Fleisch aus dem Rücken, schlug ihnen Nägel in den Körper, malträtierte sie mit glühenden Zangen und band sie bei Minusgraden nackt an Holzpflöcke, wo sie sie mit Wasser übergoss. Obwohl Gerüchte über diese Grausamkeiten lange Zeit kursierten, klagte man sie erst 1611 an. Zum Tode verurteilt wurde nicht etwa die Gräfin selbst, sondern ihre Mitwisser. Báthory schirmte man ab, um ihrer Familie Schande zu erparen. CHT FOTO: ARCHIV
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