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Grausame Verbrechen

betr.: „Hohe Strafe gefordert“, „Sohn verdurstete: lebenslänglich“, taz vom 25. 2. 03

Sind Frauen böser, wenn sie töten? Da erschlagen drei Männer auf unglaublich brutale Art und ohne jeden Grund einen jungen Mann. Das Verbrechen ist „Totschlag“. Die beantragte Höchststrafe beträgt zwölf Jahre und wird in der Überschrift „hoch“ genannt. Kein Kommentar zum Leiden der Opfer, ein nüchternes „erlag seinen Verletzungen“ genügt.

Da lässt eine offenbar verzweifelte und vermutlich nicht mehr ganz zurechnungsfähige Frau ihr Kind allein in der Wohnung verdursten. Urteil: lebenslänglich, wegen Mordes. Kein Kommentar zur Strafhöhe, aber diverse Zitate bezüglich des „schrecklichen Todeskampfes“.

Grausame Verbrechen, beides. Aber in welchem Fall geht wohl eine größere Gefahr für andere Menschen von den Tätern/der Täterin aus? Und warum ist die Grausamkeit der Frau schlimmer als die der Männer? Weil es irgendwie ins Bild passt, dass Männer andere umbringen, nicht aber, dass Frauen ihre Kinder im Stich lassen? SILKE KARCHER

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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