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Gut eingespielt

Acht Jahre bis zur Perfektion: Fink im Lagerhaus

„Das Ergebnis von 13 Jahren Klavierunterricht“, kommentiert Fink-Sänger Nils Koppruch das soeben beendete Solo seines Kollegen Carsten Meyer im Lagerhaus. Dessen quengelige Orgelei mag seltsam klingen. Aber es ist bis zur letzten Note perfekt gespielt.

Ebenso wenig wie die musikalischen Unterweisungen an Meyer sind an der gesamten Band die acht Jahre ihres Bestehens spurlos vorbeigegangen: Fink hat sich, nach diversen Umbesetzungen, zu einer perfekt eingespielten Formation gewandelt, die ihre kristallklaren Songs leichthändig mit allerei Fremdeinflüssen würzt. Die reichen von den obligatorischen mexikanischen Einsprengseln bis zum untergeschobenen Reggae-Shuffle.

Lediglich die allgegenwärtige Steel-Guitar sorgt dafür, dass Country die erste Assoziation bleibt. Denn auch die Texte kreisen nicht mehr ganz so oft um Lonesome-Cowboy-Herzschmerz. Oft entwerfen sie drollige Bilder, bevorzugt von Leere und Ennui.

Die Rhythmussektion webt einen straffen, tanzbaren Teppich auf dem sich Gitarre, Orgel und Gesang entspannt ausbreiten: Live wirkt Nils Koppruch eher noch relaxter als auf der aktuellen Platte „Haiku Ambulanz“. Was der Routine allerdings fehlt, ist der Überschuss. Das Publikum bleibt entsprechend reserviert: ein vielleicht etwas zu runder Abend. Dieter Wiene

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