piwik no script img

verpasst?Alte Strauß-Schule

„Schulmädchen“, Fr., 21.45 Uhr

„Ich bin verliebt in einen Penis.“

Tja, so reden heutzutage die Schulmädchen. Jedenfalls die auf RTL. Und da stellt sich scheinbar im Angesicht des „Bachelors“, der „Dschungelshow“ und der umfassenden Krise von Politik, Gesellschaft, Hochkultur, Bundesliga und Fernsehen schon wieder die große Frage: Alles noch schlimmer?

Na ja. Was ist passiert? Ein junger Mann muss sich eine Tüte über den Kopf stülpen, damit eine Schülerin es mit ihm machen kann. Oje, was muss man da als Bischöfin sagen, Frau Käßmann? Genau: „Menschenverachtend.“ Ja, Gott, sie fand halt Gefallen an seinem Geschlechtsteil – und nicht an seinem Gesicht. Die ganze Gegenwart besteht aus Kompromissen.

Dass das nicht besonders lustig ist: geschenkt. Ansonsten ist „Schulmädchen“ erstens ein Format, dessen Ironie der Quote nicht lange gut tun dürfte – und zweitens harmlos. Da ist jede „Nachrichtensendung“ im Privatfernsehen niveauloser und gefährlicher für unsere Jugend und die Alten. Und: Die Schule der moralisch Verwahrlosten „Franz-Josef-Strauß-Gymnasium“ zu nennen, das ist ja fast schon subversiv. PETER UNFRIED

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen