: Desolate Situation
Die Recycling-Börsen in Gröpelingen und Hastedt stehen vor dem Aus, weil 20 ABM-Stellen wegfallen sollen
taz ■ In Gröpelingen gibt es sie seit 17, in Hastedt seit 15 Jahren: die Bremer Recycling-Börsen. Jetzt ist die Existenz beider gemeinnützigen Betriebe gefährdet, weil dort ABM-Stellen gekürzt werden. Das Arbeitsamt beabsichtige, die für April beantragten 20 ABM-Stellen „zu hundert Prozent zu streichen“, sagte Wolfgang Hublitz, Geschäftsführer des „Vereins für Recycling und Umweltschutz Bremen-West“, der die Börsen betreibt. Hublitz wies darauf hin, dass der Verein vor allem schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose beschäftige, beruflich qualifiziere und sozialpädagogisch betreue.
Das Prinzip der Recycling-Börsen: Ausrangierte Möbel und Elektrogeräte, die sonst auf dem Sperrmüll landen würden, werden repariert und kostengünstig weiterverkauft. Genutzt werde das Angebot vor allem „von Sozialhilfeempfängern, Arbeitslosen und Studenten“, so Hublitz. Für Freitag haben sich die CDU-Mitglieder der Arbeitsdeputation in der Gröpelinger Recycling-Börse angesagt. Angeblich „wegen der desolaten ABM-Situation“. Und Wahlkampf ist auch. jox
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
