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freitag, der 13.: es passiert gar nichts

Heute ist Freitag, der 13., und wieder wird nichts, rein gar nichts Schreckliches passieren. Trotz allem Aberglauben. Es wird nämlich allein deshalb nichts passieren, weil bereits gestern alles, was nur passieren konnte, passiert ist: Beim Aufstehen der Katze auf den Schwanz getreten – erbärmliches Maunzen. Vor dem Zähneputzen die Bürste aus der Hand fallen lassen – genau in die Toilettenschüssel. Beim müden Rasieren geschnitten – ins Ohr. Am Frühstückstisch Teebecher umgestoßen – Zeitung nicht mehr lesbar. Auf dem Weg zur Arbeit in die falsche U-Bahn eingestiegen – halbe Stunde Umweg. Im Büro zweistündiges Gespräch mit der Chefredaktion – anschließend weiche Birne. Beim Seiteproduzieren vergessen zu sichern – Text ist verschwunden. Auf dem Weg zu einer Ausstellungseröffnung in der britischen Botschaft – Einladung unauffindbar. Im Restaurant Steak bestellt – Fisch wird serviert. Auf der Straße fährt Taxi durch Wasserlache – von oben bis unten nass. Jetzt bloß schnell ins Bett – Wohnungsschlüssel liegen lassen. Alles in allem – ein ganz normaler Donnerstag eben.

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