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Der Firlefranz plappert wieder

Bayerische Psychotricks: „Kaiser“ Beckenbauer gratuliert Werder zur Meisterschaft

Bremen taz ■ Mit neun Punkten Vorsprung führt Werder Bremen die Tabelle der Fußball-Bundesliga an – Grund genug für die erfolgsverwöhnten Bayern aus München, ihre Psychowaffe Nummer eins einzusetzen: Der Präsident und Kaiser Franz „Firlefranz“ Beckenbauer gratulierte Werder über sein Leib- und Magenblatt Bild gestern vorzeitig zur Deutschen Meisterschaft. „Es tut ein bisserl weh“, münchnert der Hobby-Aphoristiker da los, aber er fürchte, die Bayern kämen nicht daran vorbei: „Glückwunsch, Werder, zur Deutschen Meisterschaft“.

Neun Punkte seien „zuviel, um sie in den letzten 14 Spielen aufzuholen“, stapelt Beckenbauer tief und übt sich in stupender Demut: „Es gibt für uns auch ein Leben ohne Titel.“ Den Bremern wiederum reiche derzeit „ein lichter Moment, um die Punkte einzufahren“. Genau so werde man Deutscher Meister.

Nun ja. Am kommenden Samstag muss Werder Bremen zunächst beim FC Schalke 04 eine ordentliche Leistung „anbieten“, wie Trainer Thomas Schaaf sich auszudrücken pflegt. Schaaf selbst reist nach Spielende zum Aktuellen Sport-Studio nach Mainz, um die Fernsehzuschauer des ZDF mit seinen Analysen zu verzücken. jox

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