: Macht er den Schiller?
Eliahu Inbal droht, das Berliner Sinfonische Orchester zu verlassen. Musiker ehren Schiller zum 200. Todestag 2005
Zwischen dem Berliner Sinfonie Orchester (BSO) und seinem Chefdirigenten Eliahu Inbal auf der einen und Kultursenator Thomas Flierl (PDS) auf der anderen Seite kommt es am Donnerstag zum „Finale“. Anlass dafür sind die Gespräche, die der Maestro mit Flierl führen wird. Chefdirigent Inbal will seinen 2005 auslaufenden Vertrag „nur unter bestimmten Konditionen“ verlängern, wie er am Montag auf der Pressekonferenz des Sinfonischen Orchesters mitteilte. Konkret zum Inhalt der Verhandlungen sagte Inbal nichts. Offenes Geheimnis ist, dass die BSO-Sinfoniker um den Fortbestand der öffentlichen Unterstützung ab 2005/2006 fürchten müssen. Der Kultursenator hatte nach den Haushaltsberatungen für 2004 bereits angekündigt, den Berliner Symphonikern die Mittel zu streichen. Damit wäre das Orchester von der Auflösung bedroht.
Ob der Dirigent das Orchester verlässt angesichts möglicher Kürzungen für den Klangkörper oder Inbal nur seinen Marktwert mit dem Getrommel testen will, wird sich herausstellen müssen. Jedenfalls sprach Inbal schon einmal von einer „schlechten Kulturpolitik“ in Berlin, die in den vergangenen Jahren unter allen Kultursenatoren den Orchestern das Leben schwer gemacht hat.
Zugleich stellte das BSO gestern seinen Spielplan 2004/2005 vor. Zum 200. Todestag Friedrich Schillers 2005 gibt es im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt mehrere Sonderkonzerte. Das Orchester plant unter anderem, wie Konzerthaus-Intendant Frank Schneider sagte, „konzertante“ Aufführungen von vier Verdi-Opern nach Schiller-Vorlagen.
Laut Schneider handelt es sich dabei um „Don Carlos“, „Luisa Miller“ (nach „Kabale und Liebe“), „I Masnadieri“ (nach „Die Räuber“) und „Giovanna d’Arco“ (nach „Die Jungfrau von Orléans“). Außerdem plant das BSO auch eine Aufführung der Vertonung von Schillers „Lied von der Glocke“ von Andreas Romberg (1767–1821). ROLA
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