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Kinderkrippen im Wind

In der Ausstellung „Gegen die Idee des Krieges“ rücken Krieg und Spielerei dicht aufeinander – und heben sich dadurch umso kenntlicher voneinander ab

Auf den ersten Blick wirkt es wie liebevoll von Hand gearbeitetes Spielzeug: Eine kleine Rakete steht da, langsam öffnet sich die Luke, mechanisch. Im Raketen-Inneraum dann ein durchbohrtes Herz, das wie ein Motor die Öffnung in Gang setzt. Über dem Herz ist in den Kopfteil der Rakete der Erdball eingepasst. Malcolm Brook hat diese mechanische Skulptur gebaut und nennt sie „mechanische Poesie“.

Sechzehn mechanische Skulpturen von insgesamt vierzehn Künstlern sind derzeit im Kapitel 8 an der Domsheide zu sehen. Auf Initiative des Modern Automata Museum in Rom wurde die Wanderausstellung mit dem Titel „Gegen die Idee des Krieges“ zusammengestellt. Der Titel der Ausstellung ist bei allen Exponaten Programm: Bei Paul Spooner wiegen sich Kinderkrippen im Wind und sind dabei angeordnet wie die Kreuze auf einem Soldatenfriedhof. Luca de Pascalis lässt einen Sensenmann mit seiner Sense Golf spielen. Und der Bremer Walter Ruffler setzt einen amerikanischen Münchhausen auf eine Rakete und lässt dazu „Blowin’ in the Wind“ von einer Drehorgel klimpern: Krieg und Spielerei rücken in der Ausstellung dicht aufeinander. Und heben sich dabei umso kenntlicher voneinander ab. kli

Öffnungszeiten: Mo-Fr 12.30 bis 18.30 Uhr, Sa 11-14 Uhr. Bis zum 17. Mai

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