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Billig-Busse für Bremen

Eckhoff will, dass BSAG mehr Aufträge an andere Unternehmen vergibt

Bremen taz ■ Die gestrige Vorstellung des neuen Fahrplans der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) nutzte Verkehrssenator Jens Eckhoff (CDU) zu einem Frontalangriff. Gutachten hätten ergeben, dass die BSAG im Vergleich mit Betrieben in anderen Städten das höchste Defizit einfahre und dabei nur einen mittleren Platz belege, wenn es um die Dichte des Verkehrsangebotes geht. Außerdem kritisiert Eckhoff, dass die BSAG noch nicht genügend Aufträge an andere Unternehmen vergebe, die nicht an die Tarife der BSAG gebunden und daher kostengünstiger seien. Vor allem Buslinien sollen nach Eckhoffs Vorstellung von anderen Firmen bedient werden. Straßenbahnen dagegen seien wirtschaftlicher zu betreiben und sollten deshalb mehr Anteile am ÖPNV bekommen. Eckhoff kündigte ein „Projekt“ an, mit dem die „Überführung in eine wettbewerbsgerechtere Organisationsstruktur“ vorangetrieben werden solle.

Die BSAG-Mitarbeiter hatten bereits am Wochenende bei einer Personalversammlung die Befürchtung diskutiert, dass weitere Aufgaben der BSAG ausgegliedert werden sollen. Bereits jetzt wird die Linie 30 von den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya (VGH) betrieben. Fahrgast-kontrollen führt seit dreieinhalb Jahren das Bremer Service Team (BST) durch, eine gemeinsame Tochter von BSAG und der elko-Gruppe, die vor allem Sicherheits-Dienstleistungen anbietet. Auf die Frage, ob BST in Zukunft auch Aufträge für Fahrleistungen bekommen würde, sagte BSAG-Chef Georg Drechsler: „Das ist möglich.“ Er verteidigte die bisherige Unternehmensstrategie als erfolgreich. eib

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