unterm strich:
Hm. In der Debatte um die Zukunft der Berliner Volksbühne gehört nach Ansicht der CDU auch Intendant Frank Castorf auf den Prüfstand. Der Vizepräsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Uwe Lehmann-Brauns (CDU), sagte der dpa am Samstag, bei der Bewertung von Intendanten dürften „Erbhöfe“ oder politische Sympathien keine Rolle spielen. Das gelte vor allem für Castorf, der die Volksbühne schon seit 16 Jahren leitet. Lehmann-Brauns stellte sich damit gegen den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der an der Spitze der Volksbühne keine Veränderung plant. Wowereit, der auch der Senatskulturverwaltung vorsteht, hatte erst vor wenigen Tagen in einem dpa-Gespräch betont, dass er trotz wachsender Kritik an Castorf festhalten wolle. Zuletzt war an der Volksbühne von einer künstlerischen Krise verbunden mit einem deutlichen Zuschauerrückgang die Rede. Castorfs Vertrag läuft bis zum Jahr 2013.
Ob Gotthilf Fischer da helfen könnte? Fraglich. Der Chorleiter steht dennoch in den Meldungen, er will 2009 zum Jahr des Volkslieds ausrufen. „In jedem Bundesland sind Landessender, Chöre, Schulklassen und Konzertveranstalter aufgerufen, Konzerte und Veranstaltungen zu organisieren, um die traditionellen deutschen Volkslieder am Leben zu erhalten“, sagte der 80-Jährige in einem Gespräch auch mit dpa in Stuttgart. Der Leiter der Fischer-Chöre betonte: „Überall auf der Welt singe ich Volkslieder, und die Menschen machen mit. Nur in Deutschland habe ich den Eindruck, dass die deutsche Sprache zu kurz kommt. Damit verlieren wir unsere Kultur.“ Fischer möchte mit seiner Aktion auch einen Beitrag zur Integration leisten: „Auch die ausländischen Gäste in Deutschland sollen unsere deutschen Volkslieder singen.“ Na dann!
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