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So torlos wie dramatisch

Der 1. FFC Frankfurt wird dank des hochklassigsten 0:0 in der Geschichte des Frauenfußballs deutsche Meisterin und lässt Turbine Potsdam trauern

POTSDAM taz ■ Am Ende schien Turbine Potsdam doch noch ein allerletztes Mal das Glück hold zu sein. Schon vier Mal hatte man in dieser Saison in der Nachspielzeit Spiele für sich entschieden, und nun schob Petra Wimbersky in der 93. Minute den Ball in die linke untere Ecke des gegnerischen Tores zum 1:0-Sieg, der die deutsche Meisterschaft bedeuten würde. Doch die Schiedsrichterin entschied auf Abseits, und eine Minute später durften die Spielerinnen des 1. FFC Frankfurt ein 0:0 und nach dem DFB-Pokalsieg die Komplettierung des Doubles feiern – zum dritten Mal in Folge.

Die Ansetzung hatte dazu geführt, dass die deutsche Meisterschaft erst im letzten Spieltag im direkten Vergleich der beiden besten Frauenfußballteams des Landes in einem demzufolge gut gefüllten Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam entschieden wurde. Vor 7.900 Zuschauern boten Titelverteidigerin Frankfurt, der im letzten Saisonspiel ein Unentschieden genügte, und die Tabellenzweite Turbine Potsdam ein hochdramatisches Finale. Als die hohen Temperaturen und das mörderische Tempo der ersten Stunde ihren Tribut forderten, wirkten die beiden Fußballteams dort unten in der Sonne zwar wie zwei Boxer, die geradezu sehnsüchtig den Lucky Punch erwarteten. Doch aus der Werbung für den Frauenfußball wurde nun ein Kampfspiel, das bis zur letzten Sekunde hochdramatisch blieb. So gewann, auch wenn es eigentlich keinen Sieger gab, am Ende „der Glücklichere, nicht der Bessere“, wie eine völlig ausgepumpte Potsdamer Nationalspielerin Ariane Hingst befand.

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