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Bremen für Deutschland

Die Europameisterschaft der Latein-Formationen wird am 8. Mai im Bremer Messezentrum ausgetanzt. Favoriten sind wie immer die Litauer StudentInnen

Bremen taz ■ Zur Pressekonferenz der Latein-Europameisterschaft 2004? Da muss man im Congress Centrum Bremen nicht lange fragen, sondern nur edel designten Körpern folgen, die mit swingend federndem Gang in den Konferenzsaal tänzeln. Bremen präsentiert sich als Tanzsporthochburg.

4.400 Mitglieder zählt der Landestanzsportverband Bremen und bestückt die 1. Bundesliga für Formationstanz mit drei Teams. Die TSG Bremerhaven unter Trainer Horst Beer wurde kürzlich Deutscher Meister – vor dem Grün-Gold-Club Bremen (GGC) mit dem Trainerteam Roberto Albanese, Uta Deharde und Sven Emmrich. Beide Bremer Vereine dürfen jetzt ganz Deutschland auf der EM vertreten. Dort sind 18 Formationen am Start. Zelebriert werden die lateinamerikanischen Tänze Samba, ChaChaCha, Rumba, Paso Doble und Jive.

Nachdem Ungarn die EM-Ausrichtung zurückgegeben hatte, blieben dem GGC, der als Veranstalter einsprang, nur zweieinhalb Monate für die Organisation: 450 Teilnehmer aus 18 Ländern werden erwartet. Weil die Bremer Stadthalle gerade im Bauschutt verschwunden ist, musste Messehalle 7 angemietet werden.

Favorit ist der amtierende Europa- und Weltmeister: das Team aus Litauen. Es setzt sich aus den besten der 600 StudentInnen zusammen, die an der Tanzuniversität des Landes ganztägig professionell ausgebildet werden. Während sich Formationstänzer ansonsten als Amateur-Sportler durchs Leben schlagen, nach Feierabend trainieren müssen und selbst bei Titelkämpfen nur die Ehre plus Medaille, nie aber Preisgelder einheimsen. Trotzdem ist die TSG Bremerhaven das einzige Team weltweit, das die Litauer schon einmal hat besiegen können.

Die GGC rechnet mit ausverkauftem Haus. Nur dann muss auch die 20.000 Euro-Ausfallbürgschaft der Bremen Marketing Gesellschaft nicht in Anspruch genommen werden. FIS

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