der kommentar: Armes Deutschland?
Nun hat Deutschland auch noch 1:5 in Rumänien verloren (Rumänien!). Armes Deutschland. Reicht es nicht, dass Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aus Verlierern bestehen?
Was spiegelt sich im Fußball? Vereinfacht dargestellt gilt auch hier: weiterwurschteln statt Reformen. Klammern statt Erneuern. Bremse statt Dynamik.
Fakt ist: Deutschland gewinnt nichts und nirgends mehr, nur weil Deutschland Deutschland ist (WM 98, EM 2000). Im Gegenteil. Das mäßig begabte und ausgebildete WM-Team 2002 war konkurrenzfähig, weil es undeutsch arbeitete. Mit flachen Hierarchien, Teamwork und (Entschuldigung) Leistungsbereitschaft. Damit kann man dennoch in der EM-Vorrunde ausscheiden. Fehlt das aber – wie in Bukarest –, geht gar nichts mehr.
Man kann die Utopielosigkeit des Gegenwartsfußballs beklagen. Es gilt aber leider auch hier: Wer etwas ändern will, muss auch selbst dafür aufstehen. PU
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