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Holocaust-Klage gegen Bahn

NEW YORK/PARIS afp ■ Nach jahrelangem Rechtsstreit hat ein US-Berufungsgericht eine Holocaust-Klage gegen die französische Staatsbahn SNCF zugelassen und damit den Weg für Schadenersatzforderungen wegen der NS-Todeszüge frei gemacht. Nun soll zunächst geprüft werden, ob das Unternehmen eine Mitverantwortung für die Verschleppung zehntausender Juden in die Vernichtungslager trägt. Mehrere Kläger machen vor Gericht geltend, die Deportation von mindestens 75.000 zumeist jüdischen Menschen aus Frankreich in die Nazi-Todeslager zwischen 1942 und 1944 wäre ohne die aktive Hilfe der SNCF kaum möglich gewesen. Das Unternehmen habe dabei nicht nur aktiv kollaboriert, sondern den deutschen Besatzern seine Dienste auch nach der Zahl der beförderten Menschen in Rechnung gestellt.

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