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sparklausurDer letzte große Kahlschlag

Es hätte noch schlimmer kommen können. Der Senat will den Haupt-Batzen seiner Sparbemühungen durch Kürzungen im eigenen Apparat hereinholen. Das kann die Beamten nicht freuen, doch zumindest auf den ersten Blick sieht es so aus, als seien die Kürzungen bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld so angelegt, dass es diesmal eher die besser situierten StaatsdienerInnen trifft. Wer A 13 verdient, muss kein 14. Monatsgehalt haben.

Kommentarvon PETER AHRENS

Anders stellt es sich schon bei den bezirklichen Beratungszentren dar, an deren Stelle der Senat das Internetangebot ausbauen will. Nach dem Motto: Ein Mausklick ist kostengünstiger als ein Mensch hinter einer Beratungstheke. Das wird der Rentnerin in Mümmelmannsberg nicht viel helfen. Wer keinen internetfähigen Computer in der Wohnung hat, ist dann halt vom Beratungsangebot ausgeschlossen. So forciert man die Spaltung der Gesellschaft in die Informierten und die, die draußen bleiben.

Die sozialen Initiativen, die Frauenförderung, die Beschäftigungsträger oder was nach den vergangenen Sparrunden von ihnen übrig geblieben ist – sie alle können längst nicht aufatmen, dass der Kelch diesmal an ihnen vorübergegangen sei. Die Details zu Kürzungen im Zuwendungsbereich fürs kommende Jahr werden erst in den nächsten Tagen publik. Und 2004 kann Schwarz-Schill schließlich noch einmal richtig zuschlagen.

Gewählt wird erst 2005.

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