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Die Menschen in Deutschland werden immer älter und das Ruhrgebiet eilt dem Trend noch voraus: Bereits heute liegt der Anteil der über 60-Jährigen im Ruhrgebiet bei 1,2 Millionen Menschen, rund zwei Prozent über dem Landesdurchschnitt. Allen Prognosen nach wird das Ruhrgebiet den Altersvorsprung bis 2015 halten.

Mag man den Voraussagen glauben oder nicht: Das Hertener Projekt „vital 50plus“ ist mit seinem Versuch, das Potential der älteren Leute gesellschaftlich zu fördern, zukunftsweisend.

KOMMENTAR VONNATALIE WIESMANN

Ob es allerdings gelingt, durch eine Jobbörse ältere Menschen als Arbeitskräfte zu vermitteln, ist fraglich. Viel zu stark ist das Bild des jung-dynamischen 20 bis 35-Jährigen, der die Wirtschaft nach vorne bringen kann. Man traut den Alten nicht zu, mit den neuen Technologien umgehen zu können, auch sind ihre Löhne höher als die von Jüngeren. Außerdem geht die Politik im Moment einen anderen Weg: Sie verlängert die Arbeitszeiten der schon Beschäftigen, statt neue Menschen einzustellen. Das Potential von erwerbslosen älteren Menschen wird wohl in Zukunft eher genutzt werden, um Lücken zu füllen, die die Kommunalpolitik hinterlässt: So ist vorstellbar, dass ehemalige LehrerInnen ehrenamtliche Betreuung von Kindern in Ganztagsschulen übernehmen oder VorleserInnen in Kindergärten werden. Für die weniger Gebildeten sieht die Lage noch schlechter aus. Darüber können Seniorentanz und Altenakademie nicht hinwegtrösten.

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