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Rechte besetzen Haus in Lübeck

Etwa ein Dutzend Vermummter hat am Sonnabend ein leer stehendes Haus in Lübeck besetzt. Nach Angaben der Polizei seien sie „der rechten Szene aus Hamburg zuzuordnen“, nach Einschätzung des Lübecker Bündnis gegen Rassismus habe es sich um „bewaffnete Neonazis aus Hamburg und Schleswig-Holstein“ gehandelt. Die Besetzung wurde am Samstagmittag von der Polizei beendet, die mit etwa 80 Beamten im Einsatz war. Die Hausbesetzer im Alter von 20 bis 30 Jahren seien nach drei Stunden der Aufforderung der Polizei nachgekommen, das Gebäude zu räumen. Sie wurden vorläufig festgenommen und überprüft.

Die schwarz gekleideten und vermummten Menschen waren in das Gebäude eingedrungen und hatten über Lautsprecher die Einrichtung eines „Nationalen Zentrums“ in der Hansestadt gefordert. Vor dem Haus hätten sich, so das Bündnis gegen Rassismus, „etwa 40 zum Teil einschlägig bekannte und vorbestrafte Neonazis“ versammelt. Lübeck habe sich zur „Hochburg von Neonaziaktivitäten im norddeutschen Raum“ entwickelt, kritisiert das Bündnis. Wegen der „Stillhaltepolitik“ der Stadt sei das nicht überraschend. Lübeck müsse endlich „konsequent und mit der gebotenen Schärfe gegen neonazistische Propagandadelikte und andere Aktivitäten vorgehen“. SMV

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