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Umsätze brechen ein

Viele Unternehmen verhängen Kurzarbeit wegen der Konjunkturkrise und schrumpfenden Exporten

BERLIN ap/dpa ■ Die Umsätze der deutschen Industrie sind so stark eingebrochen wie zuletzt nach dem Ende des Vereinigungsbooms. Der Umsatz ging im November um real 6,4 Prozent zurück. Allein die Autoindustrie hatte einen Rückgang um 14,8 Prozent zu verkraften, ebenso die Chemiebranche. Ein kleines Plus konnte immerhin der Maschinenbau mit 0,5 Prozent verzeichnen.

Dramatisch abwärts ging es dagegen im Dezember für die Stahlbranche: Die Rohstahlproduktion ging um 34,7 Prozent zurück, bei Roheisen waren es 38 Prozent. In der Industrie sank der Inlandsumsatz im November ersten Berechnungen der Wiesbadener Statistiker zufolge um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ab. Im Auslandsgeschäft ging es sogar 8,2 Prozent nach unten. Zudem war der Export im November gegenüber dem Vormonat mit minus 10,6 Prozent so stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr geschrumpft. Deutschlands größter Stahlkonzern, ThyssenKrupp Steel, kündigte eine flächendeckende Kurzarbeit ab Februar an. Alle Bereiche des Unternehmens mit seinen 20.000 Mitarbeitern seien betroffen, so ein Sprecher.

Gestern begannen zehntausende Daimler-Mitarbeiter mit Kurzarbeit, die der Autobauer zum ersten Mal seit 15 Jahren verhängte. Die Bremer Daimler-Beschäftigten werden morgen über die im Werk geplante Kurzarbeit erfahren. Der Betriebsrat wird die rund 13.000 Mitarbeiter auf Versammlungen informieren, in welchen Abteilungen vorübergehend weniger gearbeitet werden soll. Auch der weltgrößte Autozulieferer Bosch meldete für rund 9.000 Mitarbeiter Kurzarbeit an. Betroffen seien die Standorte Reutlingen, Bamberg und Salzgitter und Eisenach.

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