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anke verpasst?Zotenzinnober

Am Montagabend lief „Anke Late Night“ (23.15 Uhr, Sat.1) zum ersten Mal. Und? Wie war sie? Die taz verfolgt Anke Engelke in den nächsten Wochen und lässt taz-Redakteure die entscheidenden Fragen beantworten. Heute: War sie komisch?

Von wegen Zauber, darin wohnt er nicht, jedenfalls nicht in diesem Anfang. Deshalb gleich zu Beginn ein kleiner Trick: Anfang einfach ausblenden und künftig „Anke Late Night“ erst fünf Minuten später einschalten. Dann kann man das Vergleichsmuster des Vorgängers beiseite lassen; wird nicht von der enormen Nervosität des eigentlich erfahrenen Ladykrachers abgelenkt; muss sich nicht über schale Politwitze mittelmäßiger Autoren ärgern und kann sich gleich darüber freuen, was Anke Engelke tatsächlich kann: Sketche spielen und schlagfertig mit Gästen brillieren. Auch bei der Premiere von „Anke Late Night“ findet sie erst dann ihre Sicherheit, von der aus sie ihren sehr eigenen Frauenhumor entwickelt. Sehr komisch ist der Eröffnungssketch mit einem schön selbstironischen Roger Willemsen als männlich intellektueller Gedankenwichsmaschine. Witzig sind auch „Die Engelkes“, ihre Frauen- …, na ja, was sind es eigentlich? -porträts, -parodien? Die Sechslinge könnten nach ihrer ersten Karriere bei „Ladykracher“ hier endgültig populär werden – zumindest wenn sie noch konturschärfer werden und Anke Engelke sich nicht zu sehr auf ihre Zotentünche verlässt. Apropos Zoten: Nichts gegen einen anständigen Schlag unter die Gürtellinie, aber dann muss er sitzen und die Glocke bimmeln. Das darf kein halbgares Tätscheln sein, sondern muss den Zuschauer an den Eiern packen. Aber diesen Zinnober wird Anke Engelke beim Late-Night-Zaubern hoffentlich bald hinter sich lassen. MICHAEL RINGEL

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