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Bremen bleibt solide

Dauer-Kandidat fürs gehobene Mittelfeld

Die Profis von Werder Bremen befinden sich derzeit im Trainingslager auf Norderney – Nachsitzen ist angesagt: Weil Werder am letzten Bundesliga-Spieltag durch ein 1:4 auf dem Bökelberg den bereits sicher geglaubten UEFA-Cup-Platz vergeigt hat, muss das Team von Trainer Thomas Schaaf sich jetzt auf den ungeliebten UI-Cup vorbereiten. Auch die notorisch unzuverlässige Team-Diva ist mittlerweile auf der Nordseeinsel eingetroffen: 25.000 Euro muss Ailton berappen, weil der Stürmer wieder einmal länger als abgesprochen auf Heimaturlaub in Brasilien geblieben ist.

Für sein schwächelndes rechtes Mittelfeld ist Werder in der Türkei fündig geworden: Nationalspieler Ümit Davala wird zunächst für ein Jahr ausgeliehen: Der 29-Jährige spielte zuletzt bei Galatasaray Istanbul, die Transferrechte liegen bei Inter Mailand. Davala ist in Mannheim geboren und spricht dem Vernehmen nach einen ähnlichen Dialekt wie Mario Basler.

Vor dem Davala-Deal hatte Werder bereits den französischen Innenverteidiger Valérien Ismaël von Racing Strasbourg ausgeliehen – ebenfalls zunächst für zwölf Monate. Der kopfballstarke 27-Jährige soll den Platz des Abwehrrecken Frank Verlaat einnehmen, den Werder in die Wüste geschickt hat. Bereits letztes Jahr hatte Bremens frankophiler Sportdirektor Klaus Allofs mit Johan Micoud einen guten Fang im Nachbarland gemacht.

Auch an Werders Achillesferse, der Torhüterfrage, wurde wieder herumgedoktert: Der bisherige junge Stammtorwart Pascal Borel – lange Zeit als „Pannen-Pascal“ verspottet, doch gegen Ende der letzten Saison in guter Form – hat mit Andreas Reinke einen starken Konkurrenten bekommen. Der 34-Jährige kommt vom CF Murcia aus der zweiten spanischen Liga und kennt die Bundesliga von früheren Engagements beim Hamburger SV und in Kaiserslautern.

Werder wird in der kommenden Saison wohl erneut eine solid-mediokre Leistung abliefern und sich im gehobenen Mittelfeld der Bundesliga bewegen. Mit viel Glück könnte ein UEFA-Cup-Platz herausspringen. Das sieht auch der nüchterne Allofs so: „Dortmund, Bayern und Schalke, das ist immer noch eine andere Liga.“ jox

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