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Kohlekiller WestLB

Die Tochter der Landesbank braucht eine weitere Finanzspritze. Zahlen müssen die Sparkassen allein

DÜSSELDORF dpa/taz ■ Die Sparkassen greifen dem angeschlagenen Bankkonzern WestLB mit einem milliardenschweren Geldzuschuss unter die Arme. Die WestLB-Eigentümer verständigten sich nach wochenlangem Tauziehen darauf, dass die erforderliche Kapitalerhöhung von 1,5 Milliarden Euro allein von den Sparkassenverbänden Rheinland und Westfalen geschultert wird, so das NRW-Finanzministerium gestern.

Mit der erneuten Kapitalspritze und einem neuen Geschäftsmodell soll die WestLB AG für den Wegfall der Staatsgarantien Mitte 2005 fit gemacht werden. Die Tochter der NRW-Landesbank hatte erst vor eineinhalb Jahren eine Kapitalspritze von 1,25 Milliarden Euro erhalten.

Noch in diesem Jahr werden die Rating-Agenturen die Bonität der WestLB neu einstufen. Je besser die Kreditwürdigkeit ausfällt, umso niedriger werden zukünftig die Zinskosten bei der Geldbeschaffung sein. Bislang garantierte die Staatshaftung der WestLB eine günstige Rating-Position. Die Staatshaftung fällt im Juli nächsten Jahres für alle deutschen Landesbanken und Sparkassen weg. Das Eigenkapital der WestLB hatte in den vergangenen beiden Jahren durch tiefrote Zahlen gelitten. Die Bank verbuchte Verluste von insgesamt 3,6 Milliarden Euro. Das neue Geschäftsmodell sieht einen engen Verbund mit den Sparkassen vor, der besonders auf mittelständische Kunden ausgerichtet sein soll. Das Auslandsgeschäft wird zurückgefahren ausgerichtet. Riskante Investitionen wie die beim britischen Fernsehverleiher Boxclever hatten den Bankkonzern in eine Schieflage gebracht.

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