Wiederbelebte Keimzelle

Domplatz im Herzen der Stadt soll neu bebaut werden. Grundzüge für Investorensuche vom Senat beschlossen

Grundzüge für die Neugestaltung des Domplatzes hat der Senat gestern beschlossen. Die als lebloser Autoparkplatz zweckentfremdete Fläche zwischen Rathaus, Petri-Kirche und Speicherstadt gehört zu den zentralen Plätzen Hamburgs und gilt als Standort der mittelalterlichen Hammaburg und somit als Keimzelle der Stadt. Die jetzt verabschiedeten „Planungskriterien“ beinhalten deshalb neben einer Zentralbibliothek, einem Bürgerschaftsforum sowie Wohnungen, Läden und Restaurants auch ein Archäologie-Museum.

In der Ausschreibung für Investoren wurde ein Erbbaurecht von 60 Jahren oder länger festgelegt. Die Gesamtbruttogeschossfläche darf sich auf höchstens 26.000 Quadratmeter belaufen, mehr als ein Drittel davon soll für die neue Zentralbibliothek der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen (HÖB) genutzt werden. Eventuell sollen auf Wunsch der Bildungsbehörde hier auch das Jugendinformationszentrum und die Landeszentrale für politische Bildung einziehen.

Im Bürgerschaftsforum sollen die Fraktions-Büros konzentriert werden, für die das Rathaus seit langem zu klein geworden ist. Bislang sind diese sowie Teile der Bürgerschaftsverwaltung in angemieteten Räumen über die Innenstadt verteilt, so in der Alten Post oder im Pressehaus am Speersort. Zudem sollen auf dem Domplatz auf rund 5000 Quadratmetern Wohnungen entstehen und das unvermeidliche Erdgeschoss für Geschäfte und Gastronomie.

Nun muss sich die Baubehörde auf die Suche nach Investoren machen, die unter diesen Bedingungen an einem Bau interessiert sind. Das Ergebnis der Fahndung, die Kosten und der Zeitplan sind noch vollkommen offen. Und auch, ob sich die Stadt die Mieten für die entstehenden Büroräume überhaupt leisten kann. smv