piwik no script img

Staatliche Verfolgung

Staatsanwalt verfolgt Dieb in wilder Autojagd über Gehwege – fängt aber nur Geldscheine

taz ■ „Beinahe wäre es das kürzeste Verfahren der Justizgeschichte geworden.“ So weist die Pressestelle der Bremer Staatsanwaltschaft auf eine ungewöhnliche Verfolgungsjagd hin, die sich ein Bremer Staatsanwalt am Montagabend mit einem unbekannten Dieb lieferte. Einigermaßen ungewöhnlich auch der Ausgang der Hetzjagd im Privatwagen über die Gehwege im Stadtteil Findorff: Der kurzfristig gestellte Dieb kapitulierte und warf dem Verfolger die geraubten Geldscheine – „nur kleine Scheine“ – durchs offene Schiebedach in den Wagen, verschwand dann aber unerkannt.

Der Vertreter der Judikative hatte eingegriffen, nachdem er die Hilferufe einer 43-jährigen Ladenangestellten in der Hemmstraße bemerkt hatte. Ihr hatte der Täter kurz vor Ladenschluss in die Kasse gelangt und die Flucht angetreten. Dessen Verfolger kommentierte gestern trocken: „Ich hätte den Dieb gerne gefasst.“ ede

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen