Lesung in der Bürgerschaft: Aus Gründen der inneren Sicherheit
Am Anfang steht eine ganz normale Arbeitergeschichte: Auf der Suche nach einem besseren Leben packt die Familien Geusendam ihre Siebensachen und folgt der boomenden Textilindustrie. Ihr Sohn Johan landet in Bremen, hier fängt er an, sich in der Arbeiterbewegung zu engagieren. Die Ereignisse überschlagen sich, aufgrund seines politischen Engagements soll Johan als „lästiger Ausländer“ aus Bremen ausgewiesen werden.
Er kehrt jedoch wieder, als „Illegaler“ – weil er bei der Geburt seines Sohnes dabei sein will. Unter der Auflage, sich einwandfrei zu führen und gut für Frau und Kind zu sorgen, wird er geduldet, bleibt aber unter strenger Beobachtung der politischen Polizei. Als Mitglied der KPD soll er 1922 erneut ausgewiesen werden, im „Dritten Reich“ geht die Verfolgung des Arbeiters weiter – aus Gründen der inneren Sicherheit, wie es auch hier heißt. Er wird vom Volksgerichtshof in Berlin verurteilt und stirbt im Arbeitshaus. Studierende der Universität Bremen haben die Biographie von Johan Geusendam in unterschiedlichen Archiven recherchiert und sein Leben anhand von Gerichtsakten und Verhandlungen in der Bürgerschaft rekonstruiert. An genau diesem Ort bringt nun die Bremer Shakespeare Company diese Akten aus drei politischen Systemen zum Leben. Karten gibt es bei der Bremer Shakespeare Company. CAO
Mittwoch, 19.30 Uhr; Haus der Bürgerschaft
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