WOCHENÜBERSICHT: KINDERHORT: Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen
Wer hat neulich noch behauptet, Rock sei tot? Kann nicht sein. Darf nicht sein! Wohin sonst mit den ganzen Mucker-Bierzelt-Kapellen, man kann sie ja nicht alle zu Electroclash-Fricklern umschulen, nicht wahr? Kinder, die zappahaarigen Mother’s-Finest-Fans von morgen, können am Samstag in amtlicher Lautstärke an Rock herangeführt werden: Beim „KinderMusikFestival“, das das Atze Musiktheater (Luxemburger Straße 20, Karten für 8,50 Euro unter ☎ 614 021 64) mindestens mit Stärke neun auf der nach oben offenen Richterskala erschüttern soll, findet um 15 Uhr ein „Laut und Leise – So geht Rock“-Workshop für MosherInnen ab 5 statt, und wenn man jetzt eins und eins zusammenzählt, könnte man sich die Bierzeltmucker von oben hier unten ja auch gut als Dozenten vorstellen. dann sitzen sie wenigstens seltener in den Bierzelten. Ebenfalls schnafte: Bücher über Rockmusik lesen, ersatzweise gehen auch Bücher über PiratInnen, MonsterInnen, AstronautInnen und zum Beispiel FinnInnen. Seit ein paar Tagen geht das besonders gut, denn der Senat hat sich darauf geeinigt, Kindern bis 16 Jahren die Ausleihe für lau zu erlauben! Und wer noch nie im „Halleschen Kometen“, der Kinderbibliothek der Amerika-Gedenkbibliothek (Blücherplatz 1,) war, sollte das unbedingt nachholen. Man kann sich, wenn man doch eher der mopsige Egoshooter-Typ mit designierten leichten Psychoproblemen ist, dort übrigens auch jede Menge mehr oder weniger sinnvolle Computerspiele ausleihen. Also nichts wie hin, Mitglied werden und los. Die Eltern freut’s. Und noch schnell ein Typ zum Auslüften: Der Abenteuerspielplatz Wilde Rübe (Wildenbruchstraße 25) eignet sich nicht nur zum üblichen Klettern-Rutschen-Schaukeln, sondern man kann aufregende Spezialangebote wie Imkern, Yoga oder Hüttenbauen antesten. Auf dass die bald mehr als wir können, die Racker.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen