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Osnabrück: Zéro points

Wie erwartet: Niedersachsens Kandidat ist Braunschweig

Als es um die alles entscheidenden Punkte ging, fing Niedersachsens Kulturminister Lutz Stratmann (CDU) an, sich zu winden. Ein Kollege witzelte: „Osnabrück zero points“, der Minister sagte, er wolle nur „ungern wie mit Schulnoten durch die Gegend gehen“. Eigentlich hatten sich CDU und FDP schon im Koalitionsvertrag festgelegt. Insofern war die gestrige Entscheidung des Kabinetts, Braunschweig als niedersächsischen Bewerber um den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt 2010 in Berlin anzumelden, nur noch Formsache.

Oder doch nicht? Als der Minister dann das Ranking herausrückte, wurde klar, dass sich die Experten in seinem Ministerium mit 67,5 zu 66,5 Punkten nur haarscharf gegen Osnabrück entschieden hatten, das anders als die Braunschweiger nicht mit Investitionen, sondern mit Konzepten klotzen wollte. Als „Friedensstadt“ habe sich Osnabrück „außerordentlich sympathisch“ (Stratmann) beworben, allerdings haperte es laut Ranking beim von der EU vorgegebenen Kriterium „historisches Erbe und Stadtarchitektur“. Hier bekam Osna nur 9,5, die Brunswicker glatte 13 Punkte. Mit 8 zu 5 schlugen die Osnabrücker die Sieger hingegen beim Thema „Förderung von Veranstaltungen mit Kulturschaffenden aus anderen Mitgliedsstaaten“. Auch bei der „Förderung des Dialogs“ inder EU ließen die Braunschweiger Federn: 9 zu 11. Die fehlende europäische Dimension hatte vor Wochen dazu geführt, dass die Braunschweiger Details nach Hannover nachmelden mussten (taz berichtete). Bitter dürfte für die Braunschweiger aber sein, dass Stratmann ausdrücklich betonte, mit der Festlegung sehe er „keine finanziellen Zusagen verbunden“. Falls Braunschweig tatsächlich Kulturhauptstadt werde, könne es nicht mit Landesmitteln rechnen. ksc

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