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Masterplan fürs Bauen

Sozialausschuss berät heute Wohnungsgesamtplan. Bis 2015 sollen 57.000 neue Wohnungen in Köln entstehen

Köln taz ■ Jeder, der in Köln schon mal eine Wohnung gesucht hat und nicht übermäßig wohlhabend ist, kann ein Lied davon singen: Wohnungen in dieser Stadt sind teuer und rar. Dass es einen Mangel an Wohnungen gibt, und zwar gerade „im unteren Marktsegment“, so der grüne Sozialpolitiker Ossi Helling, konstatiert auch der „Wohnungsgesamtplan“, den die Stadtverwaltung im Oktober letzten Jahres erstellt hat. Heute wird der Plan im Sozialausschuss beraten. „Ich gehe davon aus, dass er angenommen wird“, erklärt Helling. Dann könne er in der nächsten Ratssitzung am 20. Juli verabschiedet werden.

Im Kern sieht der Plan vor, bis 2015 rund 57.000 neue Wohnungen in der Stadt zu bauen. Er enthält auch konkrete Vorschläge, wo und was für Wohnungen gebaut werden könnten. Das sei ein „detailliertes Konzept“, lobt PDS-Ratsherr Jörg Detjen – sogar die verschiedenen Bedürfnisse etwa von Migranten oder Familien würden berücksichtigt.

Unklar ist allerdings bislang, wie man Investoren dazu bringen will, diese Mammutaufgabe in Angriff zu nehmen. Zumal, erklärt die PDS, derzeit die Bauleistung sogar zurückgehe. So seien 2003 nur 2.491 Wohnungen neu gebaut worden, 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Offenbar, erklärt Helling, seien die Bodenpreise in Köln zu hoch, um Wohnungsbau für private Investoren interessant zu machen.

Die PDS schlägt daher vor, die Stadt solle Grundstücke auf Erbpacht für 99 Jahre verkaufen. „So könnten preiswerte Lösungen erreicht werden“, sagt Detjen. Dagegen setzt der Verwaltungsplan vor allem auf schnellere Genehmigungsverfahren, so Helling. Wenn das nichts fruchte, helfe nur noch der Appell an die Investoren. „Man muss ihnen Wohnungsbau als ‚gemeinschaftlich-bürgerliche Aufgabe‘ nahe bringen.“ Susanne Gannott

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