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Adenauer, Kant, Kohl

Die Junge Union gibt sich ein Grundsatzprogramm, ist gegen Abtreibung und Studiengebühren, für Schuluniformen

„Wir haben das konservative Profil der JU jetzt in Stein gemeißelt.“ Mit diesen Worten hat der Landesvorsitzende der Jungen Union (JU) in Bremen, Dennis Ugurcu, das neue Grundsatzprogramm der Nachwuchsorganisation der CDU Bremen, wie er die JU nennt, vorgestellt. Es sei das erste Grundsatzprogramm ihrer 60-jährigen Geschichte, sagte Ugurcu, und „einstimmig“ beschlossen worden. Änderungen seien nur noch mit einer 2/3 Mehrheit möglich.

„Wir, die Junge Union Bremen, sind der politische Motor der CDU“, heißt es da. Die JU sieht sich dem „christlichen Menschenbild“ verpflichtet. Und das hat Folgen: „Menschliches Leben und dessen Schutzwürdigkeit beginnt mit der Vereinigung von Samen und Eizelle. Somit ist der Schutz des ungeborenen Lebens für uns Auftrag.“

„Nationalstolz ist ein Grundelixier für ein Wir-Gefühl dieser Gesellschaft“, heißt es ferner in dem 24-seitigen Text. Die Geschichte Deutschlands sei „auch von großen Persönlichkeiten geprägt“. Genannt werden dabei zunächst Konrad Adenauer und Johann Wolfgang von Goethe. In der Reihe folgen Immanuel Kant und Helmut Kohl.

Die JU ist außerdem für Schuluniformen: „Die Junge Union Bremen setzt sich für eine einheitliche Schulkleidung ab Klasse fünf für alle Schulen ein.“ Und sie besteht auf dem dreigliedrigen Schulsystem – die von der Mutterpartei gerade geforderte Verschmelzung von Haupt- und Realschule hat die JU nicht nachvollzogen.

Auch die Wahrung der deutschen Sprache ist für die JU „eine wichtige gesellschaftliche Herausforderung“. Dass es damit manchmal auch intern hapert, belegt ein Satz zum Stichwort Religionsunterricht: „Die Junge Union spricht sich für einen verpflichtenden Religionsunterricht aus, der einen Schwerpunkt auf das Christentum hat.“ Die JU ist zudem gegen Studiengebühren, „die eine soziale Auslese als Folge haben“. Und sie findet, die „Aufnahme von Schulden sollte so schnell wie möglich reduziert werden, damit die Handlungsfähigkeit der zukünftigen Generationen nicht schon heute zerstört wird.“ kawe

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