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Langeweile vorm TV

Umfrage: Zuschauer von ständigen Wiederholungen genervt. Ältere Menschen stärker betroffen als jüngere

BERLIN taz ■ Niklas Luhmann hatte Recht: Die Gesellschaft gliedert sich in voneinander unabhängige Systeme, die permanent Selbstgespräche führen, aber überhaupt nicht fähig sind, miteinander zu reden. Als hätte es eines weiteren Beweises bedurft, veröffentlichte die Fernsehzeitung Auf einen Blick gestern eine Umfrage zum Thema Wiederholung im Fernsehen.

Ein Drittel der Bundesbürger sei von den ständigen Wiederholungssendungen des Fernsehens genervt, fand Emnid für die Fernsehzeitung heraus. Von den über 60-Jährigen gaben sogar 41 Prozent an, Mehrfachausstrahlungen seien ihnen ein Dorn im Auge, teilte Auf einen Blick mit. Hintergrund dieses pittoresken Nachrichtenartefakts ist folgender: Auch die Angestellten der Fernsehsender urlauben gern im Sommer. Deshalb fehlt das Personal, ein Programm zu gestalten, das auch bei älteren Menschen in kürzeren Abständen Erregung zu erzeugen vermag. Es ist also dem schönen Sommerwetter anzulasten, dass man sich vor der Glotze langweilt. Das wiederum ist eine wenig überraschende Erkenntnis.

Medien beschäftigen Medienforscher, damit die etwas über Medien herausfinden – Gähn. Quod erat demonstrandum.

MATTHIAS BRAUN

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