: Wenig Geld für Erfolg
Die Vereine müssen sparen. Vor dem heutigen Liga-Start Werder (A) gegen Lübeck gibt es trotzdem Favoriten
Nordland dpa ■ Der Spartrend in der Fußball-Regionalliga Nord setzt sich fort. Denn nur drei Clubs planen mit höheren Budgets. Dagegen verringerten neben Eintracht Braunschweig – finanziell am besten ausgestattet – fünf weitere Vereine ihre Etats.
Holstein Kiel sowie der HSV müssen mit dem gleichen Haushalt wie in der vorherigen Spielzeit auskommen. In ruhigem Fahrwasser befinden sich dagegen die weiteren Amateure der Profiteams. Ihre Gelder sind traditionsgemäß im Budget der Bundesligisten verankert.
Abspecken ist bei den anderen Zweitliga-Absteigern angesagt. Beim VfB Lübeck wurde der Haushalt von 7,1 auf 3,2 Millionen Euro mehr als halbiert. Ein ähnliches Schicksal ereilte den VfL Osnabrück, der mit 3 Millionen Euro (6,5 Millionen im Vorjahr) an den Start geht.
Wie in der Vorsaison ist Eintracht Braunschweig erneut Krösus der Liga. Auf Augenhöhe präsentiert sich ausgerechnet ein Aufsteiger: Fortuna Düsseldorf mit seinem Manager Thomas Berthold schraubte das Budget um 200.000 Euro auf ebenfalls 4 Millionen Euro nach oben. Schlusslicht in Sachen Finanzen ist der KFC Uerdingen, der vor allem bei den Personalkosten den Rotstift angesetzt hat (siehe Interview mit Ex-Trainer Pelé Wollitz).
Trotz Sparens haben die Trainer eindeutige Aufstiegsfavoriten ausgemacht: Geht es nach den Übungsleitern werden der SC Paderborn und der VfL Osnabrück in die 2. Bundesliga aufsteigen. Gleich 14 der 19 Trainer legten sich in einer dpa-Umfrage darauf fest. „Der SC Paderborn wird aufsteigen. Das ist mein Top-Favorit“, sagte Uwe Erkenbrecher, Trainer von Wolfsburgs Amateuren, stellvertretend für die Mehrzahl der Trainer.
In Osnabrück will Claus-Dieter Wollitz von Aufstieg nichts wissen. „Eine Prognose, wer auf- und wer absteigt, werde ich nicht geben. Meine Aufgabe ist es, eine neue Mannschaft zu formen, die mit Willen und Elan unser Publikum überzeugt. Dabei streben wir einen Platz im oberen Drittel der Tabelle an“, erklärte er. Auch Lübecks Trainer Stefan Böger will nur „einen einstelligen Tabellenplatz“.
Generell sind die Erwartungen der Trainer an die eigenen Clubs wenig überschwänglich. Dabei erwarten die befragten Trainer einen breiten Abstiegskampf. „Wahrscheinlich werden alle Teams von Platz 5 bis 19 gegen den Abstieg kämpfen“, meinte Thomas Wolter, Trainer von Werder Bremen Amateure.
Sein Kollege Michael Krüger von Eintracht Braunschweig befürchtet, „beim Abstieg ist die halbe Liga gefährdet“.
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