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Die Welt zum Tanz im Norden

Die Tanzfestivals in Braunschweig, Oldenburg und Wolfsburg holen in diesem Frühjahr Ensembles aus aller Welt nach Norddeutschland. Alle drei Festivals sind international ausgerichtet und wollen dem zeitgenössischen Tanz ein Forum geben

VON ILKA KREUTZTRÄGER

Das vom Staatstheater Braunschweig ins Leben gerufene internationale Festival „Tanzwelten“ findet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt. Unter der künstlerischen Leitung von Eva-Maria Lerchenberg-Thöny gastieren vom 7. bis zum 15. März zwölf Tanzensembles aus dem Senegal, China, Finnland, Island und Griechenland sowie aus Italien, Norwegen, den USA, Serbien, Polen und Slowenien im Großen und Kleinen Haus.

Dem zeitgenössischen Tanz ein breites öffentliches Forum geben, das ist die Grundidee des Braunschweiger Festivals. Präsentiert werden vor allem im europäischen Raum noch weitgehend unbekannte Ensembles, wie die kraftvolle Compagnie Jant-Bi aus dem Senegal. Die Choreografin Germaine Acogny und der Japaner Kota Yamazaki verbinden in „Fagaala“ den japanischen Butoh-Tanz mit rhythmischen Elementen des afrikanischen Tanzes. Das Stück ist vor dem Hintergrund des ruandischen Bürgerkriegs entstanden und wurde 2007 mit dem New Yorker Bessie-Award als bestes Tanzstück ausgezeichnet.

Den Auftakt der Braunschweiger Tanztage macht eine Inszenierung der Gastgeberin Lerchenberg-Thöny. Mit ihrer Tanztheater-Version des „Don Quijote – Der Mann, der sich traute“ wird das Festival eröffnet. Neben den Inszenierungen wird es Workshops und Gespräche mit den Künstlern geben.

Auch das „Movimentos“ in Wolfsburg will dem Tanz ein öffentliches Forum bieten. In diesem Jahr findet das Festival in der Autostadt vom 14. April bis zum 31. Mai unter dem Motto Verantwortung statt. „Wir müssen uns der Folgen unseres Handelns jederzeit bewusst sein“, erklärt Maria Schneider, die als Kreativdirektorin der Autostadt „Movimentos“ 2003 ins Leben gerufen hat. „Ich bin mir sicher, dass der Tanz durch seine große Ausdrucksstärke und Emotionalität als Träger dieser Botschaft ganz besonders geeignet ist.“

Überzeugen kann sich das Publikum davon bei sechs internationalen Inszenierungen. Außerdem stehen Jazz- und Pop-Konzerte sowie Lesungen auf dem Programm. Ein Highlight wird das Konzert von „Kraftwerk“.

Mit so viel Pop-Prominenz kann das älteste der drei Festivals in Oldenburg nicht aufwarten. Aber auch die 9. Internationalen Tanztage, die vom 20. bis 29. März 2009 in Oldenburg stattfinden, zeigen ein breites Spektrum internationaler Tanzproduktionen. Mit Frédéric Flamands vom Ballet National de Marseille und Wayne McGregor von der Londoner Oper kommen zwei Choreografen nach Oldenburg, die einige der erfolgreichsten europäischen Festivalproduktionen inszeniert haben.

Und weil Oldenburg in diesem Jahr Deutschlands Stadt der Wissenschaft ist, setzen sich auch gleich vier kleine Produktionen aus Kanada, Frankreich, Burkina Faso und Thailand tänzerisch mit dem Thema „Tänzer/Körper/Forscher“ auseinander. Wie in Wolfsburg und Braunschweig wird es ein Rahmenprogramm aus Stadtspaziergängen, Publikumsgesprächen und Partys geben. Und weil das Motto der Tanztage in diesem Jahr „Oldenburg bewegt sich…und lässt sich bewegen“ ist, dürfen hier dann auch die Zuschauer das Tanzbein schwingen.

„Tanzwelten“: 7. bis 15. März, Braunschweig; „9. Internationalen Tanztage“: 20. bis 29. März, Oldenburg; „Movimentos“: 14. April bis 31. Mai, Wolfsburg

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